Coaching ist viel mehr als eine Entwicklungshilfe zu einem persönlich erfüllten Leben. Das Potenzial von Coaching können wir ebenso für Themen mit dringender Notwendigkeit wie Nachhaltigkeit nutzen, um mit überzeugenden Visionen und wirksamen Strategien große Herausforderungen anzugehen.
Veränderung fängt bei jedem Einzelnen an
Egal ob Konsum, Mobilität oder Energieverbrauch, jeder kann ein bisschen was tun. Es geht nicht darum, dass einige wenige alles perfekt machen, sondern viele ihren individuellen Beitrag für eine lebenswerte Zukunft leisten. Es gibt 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung. Ich glaube, da ist für jeden was dabei. Wir haben die Stärke etwas zu verändern und diese gilt es zu stärken – durch Persönlichkeitsentwicklung.
Was Coaching hier tun kann, ist die Selbstwirksamkeit zu festigen. Selbstwirksamkeit ist der Glaube an sich selbst und an die eigenen Fähigkeiten. Sie bedeutet auch, anzunehmen, man selbst könne Einfluss auf die Dinge und die Welt nehmen statt Gegebenheiten als ursächlich anzusehen. Damit ist die Selbstwirksamkeit auch ein Teil der eigenen Widerstandsfähigkeit gegen äußere Umstände.
Wenn es um nachhaltige Entwicklung geht, ist es wichtig, dass wir verstehen, warum wir etwas (nicht) tun sollten. Bestenfalls kommt der Antrieb aus uns selbst heraus. Deshalb sollten wir im Kern der Persönlichkeit ansetzen. Das bedeutet, dass wir unsere eigenen, unkonditionierten Werte (wieder-)finden und danach leben.
Wie würde sich unsere Welt wohl verändern, wenn jeder für sich herausfinden würde, was Nachhaltigkeit für ihn persönlich bedeutet? Was würden für Ideen entstehen, wenn man Menschen in ihrem Denkprozess unterstützt? Dann haben wir eine Chance, echte, nachhaltige Veränderung zu erreichen. Ich glaube nicht, dass jemand, der nach seinen eigenen Werten lebt und sich seiner Handlungen wirklich bewusst ist, dem Plastikmüll in den Meeren positiv gegenüber eingestellt ist. Nur, wenn wir uns die Antreiber und Auswirkungen unserer Handlungen bewusst machen, werden wir das erkennen. Denn wenn uns die Hintergründe nicht klar und die Folgen nicht greifbar genug sind, ist es umso schwieriger, etwas zu ändern – fragt mal angehende Nichtraucher.
Nachhaltigkeit kann im notwendigen Umfang nur erreicht werden, wenn ein wirklicher gesellschaftlicher Wandel stattfindet und wir Menschen den Nachhaltigkeitsgedanken in unseren Köpfen verankern.
Persönlichkeitsentwicklung sollte nicht nur ein Teil der Bildung sein, sondern das Ziel
Ein bereits richtiger und wichtiger Ansatz beim Thema Nachhaltigkeit ist die Bildung für nachhaltige Entwicklung. Damit wir die komplexen Zusammenhänge und Auswirkungen unseres Verhaltens verstehen können, ist Bildung erforderlich.
Ich denke jedoch, dass Persönlichkeitsentwicklung mindestens genauso entscheidend ist. Der wichtige Unterschied im Vergleich zur reinen Wissensvermittlung ist, dass die Notwendigkeit zur Veränderung den Menschen nicht nur von außen aufgetragen wird, sondern sie den Handlungsbedarf selbst erkennen. Diese Erkenntnis schafft eine bleibende, tiefe, emotionale Erfahrung, die stärker ist als die reine Vermittlung von Wissen oder die Übernahme von bestehenden Weltanschauungen.
Eine der Grundannahmen im Coaching ist, dass das Verhalten eines Menschen die beste Wahlmöglichkeit ist, die er zu diesem Zeitpunkt hat. Darüber hinaus treffen Menschen innerhalb ihres Modells von der Welt grundsätzlich die beste ihnen subjektiv mögliche Wahl. Jeder Mensch ist Experte seines eigenen Lebens. Man kann nicht Experte eines Lebens eines anderen sein. Wenn man an das Thema Nachhaltigkeit lediglich mit Verboten oder Regeln rangeht, kann das nicht zielführend sein. Die Basis für gelungene Kommunikation ist eine vertrauensvolle Beziehung auf Augenhöhe. Eine Beziehung, die von gegenseitiger Wertschätzung geprägt ist. Das gilt für ein Coaching genauso wie für jede andere zwischenmenschliche Kommunikation.
Allein dann, wenn wir unsere Werte und Fähigkeiten kennen und Verantwortung übernehmen wollen, kann nachhaltige Veränderung erreicht werden. Das eigene Selbstverständnis ist der Grundstein, um die Zukunft aktiv mitzugestalten. Es lohnt sich, Persönlichkeitsentwicklung durch Coaching zu fördern, um herauszufinden, was Menschen brauchen, um ihr eigenes Potenzial zu entfalten und sich selbstständig und nachhaltig weiterentwickeln zu können.
Coaching ermöglicht darüber hinaus, tief darüber nachzudenken, was in uns und unserer Welt passiert und wie wir dazu beitragen können, eine bessere Welt für alle zu schaffen. Coaching kann helfen, die individuellen Fähigkeiten so zu nutzen, dass wir diese großen Herausforderungen meistern und vielleicht sogar ganz neue menschliche, ökologische und wirtschaftliche Entwicklungen entstehen.
Ich glaube daran, dass Persönlichkeitsentwicklung der Schlüssel, wenn nicht sogar Katalysator, für eine bessere Welt ist.
Als aktuelles Beispiel lassen sich hier die jüngeren Generationen anführen – sie setzen sich besonders stark für diese Themen ein. Nicht nur, weil sie die Dringlichkeit sehen, sondern auch, weil sie nicht mehr nach alten Werten leben.
Goodism als Projekt für positive Veränderung, die persönliche, ökologische, ökonomische und soziale Faktoren gleichermaßen berücksichtigt.
Noch vor nicht allzu langer Zeit haben mir selbst das Wissen und das Bewusstsein gefehlt. Ich habe keinen Wert auf Qualität oder Gesundheit gelegt, weil ich es nicht besser wusste, es mir selbst nicht wert war und ich mein Umfeld nicht beachtet habe. Außerdem war mir nicht bewusst, was ich eigentlich will. Heute weiß ich, was mir wichtig ist, was ich möchte und warum. All diese Dinge waren durch vermeintliche, von außen geprägte Bedürfnisse überlagert. Klar, man wird mit dem Alter oft automatisch reifer, vernünftiger oder wie man es auch nennen mag, aber ich bin mir sicher, dass es sich auch dadurch gewendet hat, dass ich mich aktiv damit beschäftigt habe.
Nachdem ich das für mich selbst herausgefunden hatte und mir klar wurde, wie rücksichtslos wir mit unserer Umwelt umgehen, wusste ich, wo ich hin möchte. Mittlerweile sind Nachhaltigkeit und Persönlichkeitsentwicklung ein Teil von mir und aus meinem Alltag nicht mehr wegzudenken. Ich habe mich auf nachhaltige Entwicklung spezialisiert, um beide Themen zu beleuchten, aber eben auch ihre Wechselwirkung. Ich möchte anderen die Möglichkeit geben, für sich selbst auch positive Veränderung zu erschaffen und ihren Beitrag für die Welt zu definieren.
Goodism ist für mich der Inbegriff dieses Ansatzes und meiner eigenen Lebenseinstellung. Er ist die Realisierung der Individualität unter Rücksichtnahme auf das Umfeld. Er schaut nach innen, ohne das Außen zu vernachlässigen. Er fördert Verantwortung, keine Schuldzuweisungen. Er schafft Verbindung, aber keine Abhängigkeit. Für eine nachhaltig funktionierende Welt, in der wir ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit aus uns selbst heraus entwickelt haben.
Goodism bedeutet nicht, sein Leben morgen um 180 Grad zu drehen. Das würde langfristig nicht funktionieren, weil vor lauter Stellschrauben die Gefahr besteht, in alte Gewohnheiten zurückzufallen. Es geht um die schrittweise Gestaltung einer nachhaltigen und verantwortungsbewussten Lebensweise für sich selbst und sein Umfeld. Diese kann für jeden anders aussehen. Meine Coaching-Philosophie umfasst dabei eigene und systemische Ansätze zur Problemlösungs- und Handlungsfähigkeit sowie ihre Wechselbeziehungen. Mein Blog setzt Impulse für individuelle Verhaltensänderungen und teilt zukunftsorientierte Initiativen und Geschichten über nachhaltige Veränderungen auf persönlicher und gesellschaftlicher Ebene.
Was für eine bessere Welt wir wohl erschaffen könnten, wenn jeder seinen eigenen Sinn kennen und verfolgen würde? Wenn wir das Potenzial aller bisher nicht weiter verfolgten Gedanken sowie neuer Ideen nutzen würden? Wäre es nicht schade, das zu verschenken? Was hast du schon mal verworfen oder nicht gemacht? Wofür würde es sich lohnen, dein eigenes Projekt des guten Lebens zu starten?
Ich wünsche mir von Herzen, dass dieser Artikel zum Nachdenken anregt und vielleicht sogar inspiriert, Goodism in die Welt zu tragen und ein Teil dieser mentalen Transformation zu werden.
Eure
Anna